Brauch des Brautstrauß Werfens – was beachten?
Der Brautstrauß ist mehr als ein hübsches Bouquet von Blumen, um die Braut noch schöner zu machen, als sie ohnehin schon ist. Der Blumenstrauß der Braut und das Brautstrauß Werfen hat tatsächlich eine sehr lange Tradition, ist ein Brauch und gehört zum den gängigsten Ritualen auf einer Hochzeit. In diesem Blog-Spot erfahrt Ihr alles zum Bouquet des Blumenstrauß und zum Ritual des Brautstraußwurfs. Aber das ist nicht alles, denn als erfahrener Hochzeits-DJ aus Nürnberg kenne ich ja auch die Nöte der Bräute, die ihren Strauß voll Blumen nicht hergeben wollen. Hier findet Ihr also trendige, moderne und auch klassische Möglichkeiten, Eure Hochzeitsblumen auf Ewig bei Euch zu behalten und Alternativem zum Werfen des Brautstraußes!
Wer kauft den Brautstrauß?
Gehen wir nach der Tradition, ist es der Bräutigam, der die Hochzeitsblumen bezahlt und ihn der Braut vor der Zeremonie in der Kirche überreicht. In manchen Regionen überreicht auch der Brautvater die Hochzeitsblumen an sein Kind. Doch wir leben ja nicht mehr im Spätmittelalter, weswegen man Traditionen zum Brautstrauß durchaus am Leben halten kann, aber natürlich nicht muss.
Heutzutage besorgt den Blumenstrauß die Person, die die Braut dafür bestimmt: in den meisten Fällen ist sie das selbst. Zumindest entscheidet die Braut, manchmal auch gemeinsam mit ihrem Bräutigam, die Farbe, die Art und die Gestaltung. Abgeholt wird er dann von der Brautmutter, dem Brautvater, der Trauzeugin, dem Bräutigam oder kann geliefert werden.
Was steckt hinter dem Brauch? – Bedeutung des Brautstraußes und seinem Wurf
Der Blumenstrauß für die Braut war entgegen landläufiger Meinung nicht immer ein festes Schmuckwerk für die Braut. Tatsächlich kamen die ersten Brautsträuße erst mit der Zeit der Renaissance zwischen dem 15. und 16. Jahrhundert auf. Und er hatte einen eher eigenwilligen Grund, als dass er tiefergehende Rituale vermitteln sollte. Damals war der Weihrauch aufgrund schlechter Hygieneverhältnisse in den Kirchen derart stark, dass der Blumenstrauß in den Händen der Braut verhindern sollte, dass diese durch die sauerstoffarme Luft das Bewusstsein verlor. Entsprechend wurde auch das Bouquet der Hochzeitsblumen ausgesucht: intensive, belebende Kräuter (z. B. Rosmarin).
Die Hygiene verbesserte sich natürlich mit den Jahren/Jahrhunderten, doch der Brautstrauß als solches blieb, auch wenn Kräuter mittlerweile selten in ihm zu finden sind. Der Brautstrauß wurde zudem zu einem Zeichen des Wohlstandes, was in heutiger Zeit dann ebenfalls wieder an Bedeutung verlor.
Der Brauch des Brautstrauß Werfen jedoch ist bis heute von größter Bedeutung auf einer Hochzeit. Geht es zum Programmpunkt des Brautstraußwurfs, versammeln sich alle volljährigen, nicht verheirateten und auch nicht verlobten Frauen um die Braut. Diese dreht den Ledigen den Rücken zu und wirft ihren Brautstrauß blind in die Menge. Dem Brauch nach wird jene Dame, die den Brautstrauß fängt, die nächste Braut der Gesellschaft sein. Traditionell wird der Brautstrauß übrigens gegen Ende der Hochzeit geworfen, denn mit diesem Ritual wird "das Zepter" (der Brautstrauß) an die nächste Braut übergeben, weil die eigene Hochzeit nun vorüber ist.
Der Brauch des Brautstrauß Werfen soll aus England stammen. Dort herrscht die Meinung vor, dass es Glück brächte, ein Stück der Braut zu erhaschen. Da man nun nicht die Braut zerriss, zerriss man Schleier und Brautkleid. Das Ritual mit dem Brautschleier ist mancherorts noch zu beobachten und stammt unter anderem aus germanischen Zeiten. Da nun die englischen Bräute ihr Kleid nicht zerstört sehen wollten, was zudem daran liegen mochte, dass die Brautkleider immer teurer und emotional wertvoller wurden, etablierte sich unser heutiger Brauch. Der Brauch des Brautstrauß-Werfens, damit die Meute ihr Stück vom Glück auf weniger barbarische Art erhalten kann.
Allerdings kann ich Euch als Hochzeits-DJ für Nürnberg und Umgebung verraten, dass der Streit um den Brautstrauß bei einigen Damen auch heute noch auf barbarische Weise zu beobachten ist. Daher gebe ich Euch auch gleich ein paar Tipps, wie Ihr das Zerrupfen des Original-Brautstraußes umgehen könnt.
Wie den Strauß binden lassen? Und welche Farben?
In heutiger Zeit ist es gängig, dass das Bouquet der Blumen des Brautstrauß sich farblich an das Motto der Hochzeitsfeier anpasst. Er wird also nach Farbkonzept der Hochzeit ausgewählt. Auch die Wahl der Blumen selbst begrenzt sich nicht mehr nur auf rote, rosa oder weiße Rosen. Es werden Blüten und Blattwerk des Brautstraußes auserkoren, die sich in der floralen Dekoration der Hochzeitstafeln, der Raumdekoration und des Spaliers oder Traubogens wiederfinden. Das kann natürlich auch umgekehrt passieren. Wenn Ihr einen Traum-Brautstrauß habt, der es unbedingt sein muss, dann könnt Ihr auch die Deko an diesen anpassen. Das ist allerdings eher selten der Fall.
Mittlerweile ist auch der Nachhaltigkeitsgedanke in der Hochzeitsplanung angekommen. Er zeigt sich in der floralen Gestaltung und bei der Auswahl der Brautsträuße. Das bedeutet in diesem Fall, dass vor allem saisonale Blumen für den Brautstrauß verwendet werden und nicht etwa streng gezüchtete Gewächshaus-Vergissmeinnicht für die Winterhochzeit. Nachhaltigkeit zeigt sich auch darin, dass die Braut ihren Brautstrauß für die Ewigkeit konservieren möchte, aber darauf komme ich gleich noch einmal mit den neusten Trends und Tipps zurück.
Letztendlich steht es Euch schlichtweg frei, einen gewollten Stilbruch zu begehen. Farben nicht anzupassen oder Blüten nach eigenem Gusto auszuwählen.
No-Gos: was Ihr vermeiden solltet!
Selbstverständlich kann auch bei Brautsträuße einiges schief gehen. Deswegen erhaltet Ihr hier auch ein paar Tipps, die zu den No-Gos des Brautstraußes gehören.
- 1. Keine künstlichen Blumen für den Brautstrauß
Allem vorangestellt sind künstliche Blumen. Brautsträuße die künstlich sind sehen eindeutig minderwertig aus, egal wie schön und gut er auch gelungen sein mag. Verzichtet in jedem Fall auf Kunstblumen, auch in der Dekoration. Denn Ihr wollt die perfekte Hochzeit und ein Bouquet mit Blumen aus Plastik vermitteln alles andere als Hochwertigkeit. - Brautstrauß-Größe & -Form anpassen
Ihr solltet Euch gut überlegen, wie groß Euer Brautstrauß sein soll. Im Trend liegen derzeit zu machen Mottos ausladende, fast schon opulente Sträuße, aber sie passen nicht zu jeder Braut und nicht zu jedem Kleid oder Thema. Auch zu klein sollte der Brautstrauß nicht werden, sonst geht er unter und wirkt unnötig und daher störend auf allen Bildern.
Weiterhin gibt es Brautstrauß-Bindungen, die vorsehen, die Stiele des Straußes exponentiell lang zu gestalten (Zepterstrauß). Auch das passt nicht zu jeder Braut. Lange Bindeformen mit einem Pflanzenschweif oder Wasserfall-/Kaskaden- oder Tropfen-Elementen sind perfekt zu großen, sehr schlanken Bräuten, weil sie das Bild harmonisieren. Wilde Sträuße gehören zu Vintage und Boho wie das Amen in der Kirche. Wichtig aber vor allem ist, dass der Brautstrauß fest gebunden ist und gut in der Hand liegt.
Im Endeffekt ist aber zentral, dass Euer Brautstrauß genauso authentisch zu Euch passt, wie die gesamte Hochzeit authentisch zu Euch passen muss. Erst dann hat sie das Potential zur perfekten Hochzeit zu werden. - Nachhaltigkeitsgedanke beim Brautstrauß beachten
Es ist kein wirkliches No-Go, aber doch ein Thema, das mittlerweile hohe Beachtung findet. Wenn Ihr umweltbewusst seid, dann wäre ein No-Go, Blumen und Blattwerk für den Brautstrauß zu verwenden, die nicht saisonal sind. Es ist aber nur dann ein Fauxpas, wenn Ihr den Nachhaltigkeitsgedanken lebt. Falls er Euch egal ist, ist es auch kein offizielles No-Go der Brautstrauß-Auswahl. Dennoch hier ein kleiner Saisonkalender mit passenden Blumen:- Brautstrauß für Frühlingshochzeiten:
Tulpen in verschiedenen Farben, elegante Calla, verspielte Anemonen, runde Ranunkel und zarte Wicken oder herrlich duftender Lavendel - Brautstrauß fürs Heiraten im Sommer:
Für den Sommer perfektioniert sind große Kapuzinerkressen; oder erfreut Euch an vielsagenden Vergissmeinnicht, mehrfarbigen Dahlien und opulenten Hortensien. Weitere Blüten: Edelnelken, Pfingstrosen in ihrer herrlich bauschigen Gestalt, gepaart mit Wicken, die nicht nur im Frühjahr blühen, oder fröhliche Sonnenblumen. Auch im Sommer könnt Ihr Lavendel verwenden. - Brautstrauß für Herbst-Hochzeiten:
Blüten in Rot, Gelb und Orange sind perfekt für einen Herbststrauß, wie Ihr sie bei Chrysanthemen findet oder auch Zinnien. Auch Herbst-Astern, Dahlien und Wasserdorst verschönern Euren Herbst-Brautstrauß. - Brautstrauß für Winterhochzeiten:
Der Winter hat floral auch sehr viel und Elegantes zu bieten. Hierunter: tiefrote Amaryllis oder Christrosen, exotische Protea, Ilex-Beeren und verschiedenes silbergrünes Blattwerk (z. B. Eukalyptus). - Ganzjährige Blumen für den Brautstrauß:
Rosen in allen Farben, passend ausgesucht dazu, unterschiedlich gefärbte Gerbera, elegante Orchideen und natürlich Schleierkraut, Eukalyptus, Olivenblätter und Sukkulenten.
- Brautstrauß für Frühlingshochzeiten:
- Blütenauswahl beim Brautstrauß bedenken
Grundsätzlich gilt: Was der Braut gefällt, darf auch in den Brautstrauß. Aber so ein paar kleine Erfahrungstipps mag ich Euch dennoch an die Hand geben:- Die Blüten im Brautstrauß sollten nicht leicht blättern (wie z. B. Mohnblumen).
- Die Blumen im Brautstrauß sollten ihren Blütenstaub nicht ungefragt überall verteilen (sonst habt Ihr ein gelbes Brautkleid, also nur dann nutzen, wenn das gefällt). Das gilt vor allem für abfärbende Lilien, von denen aber auch abgeraten wird, weil sie typische Blumen zur Beerdigung sind.
- Blüten vermeiden, die viel Wasser benötigen, um frisch zu bleiben, sonst sieht Euer Brautstrauß schon nach einer Stunde traurig aus. Das funktioniert daher am besten mit saisonalen Blumen.
- Viele Bräute oder Brautpaare wählen ihre Blumen im Brautstrauß auch aufgrund ihrer Bedeutung aus. So gehört Schönheit zur Calla, Leidenschaft zur Tulpe, Glückseligkeit zur Wicke oder Unschuld zur Gerbera.
Für die Ewigkeit – darf ich meinen Strauß behalten?
Kaum eine Braut, die ihren Brautstrauß nicht gerne behalten möchte. Der Brautstraußwurf birgt außerdem die Tücke, dass der Brautstrauß bei einem fehlerhaften Wurf kaputt geht. Oder dass er gänzlich in Fetzen gerissen wird, weil zwei ledige Damen sich darum kappeln. Lacht nicht, alles schon passiert und das nicht selten. Das kann ich Euch als Hochzeits-DJ aus Nürnberg wirklich versichern. Also, welche Alternativen gibt's, dass Ihr den Brautstrauß behalten könnt oder er heile bleibt? Hier die Antworten:
Ob Ihr den Braustrauß gerne selbst behalten möchtet oder dafür sorgen wollt, dass er beim Brautstrauß-Werfen nicht kaputt geht – einfach einen zweiten Brautstrauß kaufen. In der Regel ist dieser etwas kleiner und daher auch günstiger als der Original-Brautstrauß. In manchen Fällen wird dem Zweitstrauß auch eine Wachsschicht verliehen, damit er robust geworfen werden kann. So könnt Ihr den echten Brautstrauß schützen oder auch einfach selbst behalten.
Ganz modern, wenngleich nicht für jeden ideal, ist das Ausweichen auf ein Wortspiel. Bei dieser Alternative zum Brautstrauß-Wurf wird weder der Brautstrauß noch ein Zweitstrauß geworfen. Vielmehr wird ein Stofftier durch die Lüfte fliegen, das als Vogel Strauß gestaltet ist. Das hätte sich dieser nicht-flugfähige Vogel wohl nie zu träumen gewagt. Da BrautSTRAUß und Vogel STRAUß Namenspartner sind, kamen kreative Leute auf diese Idee. Mittlerweile gibt es auch sehr wunderschöne Versionen dieses Vogel Strauß', denn findige Personen bieten hierzu nicht nur ein einfaches Stofftier an, sondern ein selbstgemachtes Häkeltier in entsprechender Größe, das dann auch als Türstopper dienen kann.
Sehr raffiniert und einfach eine wunderschöne Idee ist die Biedermeier-Bindung des Brautstraußes. Fragt hier beim Floristen nach, ob er diese beherrscht. Denn beim Werfen des Brautstraußes erzeugt die Biedermeier-Bindung, dass der Brautstrauß in viele kleine, einzelne Brautsträuße "zerfällt" und somit mehrere ledige Damen glücklich macht.
Wer seinen originalen Brautstrauß gerne nach der Tradition durch den Wurf des Brautstraußes weitergeben möchte, aber dennoch mehr als eine Erinnerung auf Fotos behalten mag, kann eine weitere Alternative ausprobieren. Das Konservieren von Teilen des Brautstraußes als Schmuck. Wie das funktioniert, erfahrt Ihr unter nächstem Punkt.
Blumen für die Ewigkeit konservieren – so geht's!
Die Konservierung des Brautstraußes ist ein langes Thema mit mittlerweile vielen Lösungswegen. Wie Ihr Euren Brautstrauß konservieren könnt, stelle ich Euch hier im Einzelnen vor.
Die am weitesten verbreitete Version, den Brautstrauß für die Ewigkeit zu konservieren, ist das Trocknen der Blüten. So kann der Brautstrauß mit trockenen Blumen in Vasen dekoriert oder über Kopf aufgehängt die Erinnerung wachhalten. Wichtig ist, dass er mit Haarspray eingesprüht wird, damit die Details der Blüten fixiert werden. Allerdings empfinden viele Bräute diese Art der Konservierung Ihres Brautstraußes mittlerweile nicht mehr ganz so ideal. Der Brautstrauß wird so gerne zum Staubfänger und behält seine ursprüngliche Schönheit ebenfalls nicht bei.
Alternativ: Mit etwas Geschick oder professioneller Hilfe könnt Ihr Euren Brautstrauß auch schlicht einwachsen lassen, um die Details und Farben besser zu erhalten.
Möglich ist, dass Ihr die Blüten des Brautstraußes gepresst trocknet und als Bild zusammenfügt. Ein getrockneter Brautstrauß kann weiterhin in tiefen Bilderrahmen mit Plexiglasscheibe vor Staubschichten und äußeren Einflüssen geschützt werden. Das ist ähnlich wie das Trocknen selbst, hierzu aber die bessere Alternative, Euren Braustrauß zu konservieren und keinen Staubfänger zu erzeugen.
Es ist wieder einmal das Umweltbewusstsein, das diese Idee auf den Markt gebracht hat: Den Brautstrauß von vornherein mit getrockneten Blumen binden lassen. Trockenblumen sind der absolute Trend moderner Hochzeiten, eben auch aus diesem Nachhaltigkeitsgedanken heraus. Aber auch, weil getrockneten Blumen einen ganz eigenen, wunderbaren Charme versprühen. Vor allem Pampasgras, aber auch viele Blattwerke werden gerne für Blumen-Brautsträuße die getrocknet sind verwendet. Hervorragend kombiniert werden Trockenblumen weiterhin mit Mohnkapseln, Protea und Schleierkraut, die nach dem Trocknen das frische Aussehen nicht verlieren. Dies zeigt sich vor allem bei Vintage- und Boho-Hochzeiten, aber auch bei traditionellen, rustikalen Hochzeitsmottos.
Vorteil ist, dass diese Blumen nicht noch einmal getrocknet werden müssen. Der Brautstrauß bleibt genauso schön, wie er am Tag der Hochzeit war. Allerdings sei dazu gesagt, dass er dennoch ein Staubfänger werden kann, wenn er nicht hinter Glas verschwindet. Daher eine weitere Idee:
Aus dem Nachhaltigkeitsgedanken geboren ist nun auch die modernste Art, Euren Brautstrauß für die Ewigkeit zu konservieren. Mittlerweile gibt es Startup-Unternehmen, die dies anbieten. Hierfür werden lediglich einige Blüten aus dem Brautstrauß (oder der identischen Tafel-Dekoration) getrocknet und an die Firma, z. B. keepyourflowers.de, geschickt. Diese verwenden Epoxid-Harz und stellen Euch aus den getrockneten Blüten Schmuckstücke her. Das können Ohrringe, Kettenanhänger, Fingerringe oder auch Schüsselanhänger sein. Die getrockneten Blüten Eures Brautstraußes sind im harten, durchsichtigen Harz eingebettet und werden Euch auf Ewig Freude an der Erinnerung bereiten.
Praxistipp: Dieses Verfahren ist auch sehr beliebt, um sehr engen Verwandten oder Trauzeugen ein wunderschönes Geschenk von der Hochzeit als Dankeschön zu überreichen.
Tradition des Brautstraußwurfs – wie perfekt werfen?
Unterschätzt nicht die Vorfreude Eurer Gäste auf den Brautstraußwurf. Auf diesen Programmpunkt wird sehnsüchtig gewartet, daher solltet Ihr ihn entsprechend zelebrieren.
Natürlich könnt Ihr den Brautstrauß werfen, wann immer Ihr wollt. Traditionsgemäß wird er allerdings gegen Ende der Hochzeitsfeier geworfen, um die nachfolgende Hochzeit mit dem Küren der nächsten Braut einzuläuten. Allerdings feiern nicht alle Gäste bis zum Morgengrauen. Und um die absolute Stimmung während der Hochzeitsparty nicht zu stören, empfehle ich Euch als Profi-DJ für Hochzeiten, den Brautstraußwurf spätestens vor der Hochzeitsparty einzuleiten. Vielleicht kurz vor oder nach dem Brautpaartanz, damit dieser dann nahtlos in die Party übergehen kann.
Nutzt die Musik Eures Hochzeits-DJs zur Untermalung des Brautstraußwurfs. Ihr solltet diesen zelebrieren wie den Anschnitt der Torte oder wie den Hochzeitstanz selbst. Daher habe ich Euch weiter unten auch ein paar tolle Songs als Inspiration für den Brautstraußwurf rausgesucht. Der Hochzeits-DJ kündigt den Brautstraußwurf dann für Euch an, damit sich alle Ladys positionieren können. Am besten etwa zwei bis drei Meter von der Braut entfernt und dann mit einem gemeinsam gezählten Countdown von Zehn zu Null gestartet.
Achtet darauf, wie die Decke gestaltet ist, bevor Ihr Euch positioniert. Zu niedrige Decken, Balken unter der der Decke, Lampen oder Dekoration können Euren Wurf abfangen und das Ritual zur Wiederholung zwingen. Vielleicht übt Ihr den Wurf zuhause mit Kissen oder ähnlich leichten Dingen, die nichts zerstören, damit Ihr wisst, wie Ihr den perfekten Bogen über die Schulter oder den Kopf hinbekommt. Denn auch eine höhere Decke und eine freie Flugbahn bringen nichts, wenn Ihr den Brautstrauß senkrecht starten lasst.
Praxistipp: Brautstrauß in die dominierende Hand nehmen (also Rechtshänder in die rechte Hand und Linkshänder in die linke) und einfach flach über die Schulter werfen, ohne groß auszuholen.
Wenn Ihr den echten Brautstrauß werft oder einen Zweitstrauß, den sogenannten Wurfstrauß, sollte dieser so kompakt gebunden sein, dass er nicht auseinanderfällt. Außer natürlich, Ihr habt Euch für einen Biedermeierstrauß entschieden. Dann soll dieser ja in seine Einzelsträuße zerfallen.
Alternativen zum Brautstraußwurf
Es gibt Bräute, die sich bewusst gegen den Brautstraußwurf entscheiden und ihn nur andeuten. Im entscheidenden Moment aber drehen sie sich um und überreichen den Brautstrauß an eine ausgewählte Person, die sich diesen Strauß schon so lange wünscht. Möglich ist dies auch, wenn Ihr vielleicht im Vorfeld wisst, dass ein Hochzeitsantrag geplant ist.
Eine weitere Alternative zum Brautstrauß-Werfen oder -Übergeben ist, den Brautstrauß an die Höchstbietende zu versteigern. Grundsätzlich ist dies eher eine Strumpfbandgeschichte, kann aber durchaus mit dem Brautstrauß gemacht werden.
Zusätzlich bietet sich das Brautstrauß-Roulette als Alternative zum Wurf des Brautstraußes an. Hierbei werden der Braut die Augen verbunden (oder aufgrund des Make-Ups kann sie sie auch einfach fest schließen) und sie dreht sich langsam im Kreis. Möglich ist auch, dass die rund um die Braut aufgestellten Damen sich im Kreis um die Braut bewegen. Sobald sie stehenbleibt, übergibt die Braut den Brautstrauß an die Dame, die ihr gegenübersteht. Noch schöner ist es natürlich, wenn Ihr den Brautstrauß-Wurf-Song abspielen lasst und Euer Hochzeits-DJ diesen überraschend stoppt und damit die Braut bei einer Person stehenbleibt.
Möglich ist weiterhin, alle ledigen Damen-Namen auf Loszettel zu schreiben und einen Namen aus dem Topf zu ziehen, um den Brautstrauß feierlich zu übergeben.
Eine Alternative für den Bräutigam und ledige Männer in der Gastgesellschaft gibt es auch: Das Strumpfband der Braut ausziehen und werfen oder auch versteigern lassen. Wer das Strumpfband erhält, tanzt dann den nächsten Tanz mit jener, die den Brautstrauß erhalten hat. Kuppelei vom Feinsten, insofern die Beziehungskonstellationen es zulassen.
Anstelle des Strumpfbands funktioniert diese Alternative auch mit seiner Fliege, der Krawatte oder dem Sträußchen am Revers.
Eine lustige Alternative für den männlichen Teil der Hochzeitsgesellschaft ist auch, dass der Brautstraußwurf der Braut in die Männerrunde geschieht und nicht in einen Pulk aus ledigen Ladys. Da die meisten Männer sich etwas zieren, sind Lacher garantiert. Hierfür eignet sich dann auch mein bester DJ-Tipp des Songs Salt’N‘Pepa – „Whatta Man“ oder Shaggy – „Mr. Bombastic". Für den Brautstraußwurf in mehr oder weniger klassischer Variante folgen jetzt noch ein paar Songtipps.